Debussy wählte für seine einzige vollendete Oper das gleichnamige symbolisch verschlüsseltes Drama von Maurice Maeterlinck, dessen Aufführung er 1893 am Théâtre des Bouffes-Parisiens erlebte. Zwischen 1893 und 1895 schuf Debussy ein frühes Beispiel der Gattung "Literaturoper", die das 20. Jahrhundert dominieren sollte.
Stimm- und Sprachgestaltung herrschen vor der Musik, und Debussy setzte Maeterlincks reichen Sprachduktus wie ein musikalischer "Pointillist" mit vielen Zwischentönen und sublimen Farben um. Mit "Pelléas" entwarf Debussy eine Ästhetik, die gegen Wagners Musikdrama gerichtet war. Nach großen Erfolgen in privaten Kreisen wurde die Oper schließlich am 30. April 1902 in der Pariser Opéra Comique (Salle Favart) uraufgeführt.

Die 1987 an der Opéra National de Lyon von Pierre Strosser inszenierte und von John Eliot Gardiner geleitete Aufführung wurde als musikalisch und szenisch höchstrangig begeisternd aufgenommen und ist jetzt bei ARTHAUS MUSIK mitzuerleben.