Neu-Delhi, Indien. Sita lebt bei der Familie ihres neuen Mannes Jatin. Mit im Haus wohnen Jatins Bruder Ashok, dessen Frau Radha und Sitas alte Schwiegermutter Biji. Die Familie betreibt eine Garküche sowie einen Videoladen und gehört zur unteren Mittelschicht Delhis. Doch in der Fassade des traditionellen Familienlebens tun sich tiefe Gräben auf: Sita ist von ihrer Ehe, die von ihren Eltern arrangiert wurde, frustriert und gelangweilt. Auch ihr Ehemann Jatin ist sehr unzufrieden, denn er liebt in Wirklichkeit Julie, eine chinesische Frau, die ihn aber nicht heiraten will. Doch damit nicht genug: Auch Jatins Bruder Ashok ist unzufrieden mit seiner Ehe, da seine Frau Radha keine Kinder bekommen kann. Aus diesem Grund hat sich Ashok vor langem entschlossen, keinen Sex mehr mit Radha zu haben und ein Leben als Asket zu führen.
Nach außen hin ist das gesamte Leben der Familie den strengen Traditionen des indischen Kasten- und Familienlebens unterworfen. Doch diese Traditionen stehen in krassem Widerspruch zu den westlichen und individualistischen Einflüssen, die das gesellschaftliche Leben Indiens insbesondere in den Städten verändern: Die Konflikte sind vorprogrammiert. Ein Ausbruch aus ihren tradierten Rollen würde für die Frauen die gesellschaftliche Ausgrenzung und den sozialen Abstieg bedeuten. Dennoch kommen sich Sita und Radha immer näher und verlieben sich leidenschaftlich ineinander. Heimlich werden sie zu einem Paar, doch als sie entdeckt werden, müssen sie sich entscheiden: Für die Liebe oder die Tradition, für die Zukunft oder die Vergangenheit?
Disc 2: Earth (ca. 101 Minuten)
Lahore, British India (heutiges Pakistan), 1947: Die achtjährige Lenny, Tochter einer reichen Parsi-Familie, erlebt die schmerzhaften und gewalttätigen Umbrüche, die über Indien im Zuge der Unabhängigkeit von England hereinbrechen. Lenny mangelt es an nichts, für ihr Wohlergehen sorgt ständig eine Nanny: Die bildhübsche Shanta, die von einer ganzen Reihe von Männern verehrt wird, darunter der Moslem Hasan und der Hindu Dil. Obwohl die Männer untereinander befreundet sind, konkurrieren sie um die Liebe der attraktiven Inderin. Mit der Zeit kommen sich Shanta und der moslemische Masseur Hasan immer näher. Sympathien hegt die Nanny auch für Dil, den Eisverkäufer, der leidenschaftlich dem Hinduismus folgt. Doch am Ende entscheidet sie sich für Hasan. Als ein Zug voller Muslime massakriert wird, brechen in der Stadt gewaltsame Konflikte zwischen den Muslimen und Hindus aus. Die Liebe zwischen der Hindu-Frau Shanta und Hasan scheint nicht mehr zeitgemäß, doch die beiden kämpfen für ihre gemeinsame Zukunft, während die Stadt um sie herum in Chaos und Bürgerkrieg zu versinken droht.
Disc 3: Water (ca. 112 Minuten)
Varanasi, Indien, 1938. Die achtjährige Chuyia ist tragischerweise zur Kinderwitwe geworden. Für heutige Betrachter unglaublich grausam, aber damals in Indien traurige Realität: Der Hinduismus billigte noch in den 30er Jahren die Kinderheirat mit älteren Männern und diese Praxis war weit verbreitet. Wenn die Ehemänner der Kinderfrauen starben, wurde den Mädchen eine Mitschuld gegeben. Zur Buße mussten sie sich die Haare abrasieren und fern ab der Familie in einem Ashram (ind. Kloster) ihr trostloses Dasein fristen - oder sich gemeinsam mit ihrem toten Mann verbrennen lassen. Nach dem Tod ihres Ehemannes soll nun auch Chuyia in ein Ashram. Verzweifelt ruft sie nach ihrer Mutter und wehrt sich, aber die hinduistischen Bräuche verlangen es so und der Vater liefert sie im Witwenheim ab, obwohl es sein Herz bricht. Insgesamt leben 14 Frauen in dem Ashram - einem kleinen, schäbigen, zweistöckigen Haus rund um einen heruntergekommenen Innenhof. Die Frauen sind zwischen 18 und 80 Jahren alt, tragen schlichte weiße Saris und ihre Köpfe sind kahlgeschoren. Im Ashram herrschen menschenunwürdige Verhältnisse. Die Frauen leiden unter ständigem Hunger, denn sie erhalten täglich nur eine karge Mahlzeit. Tagein Tagaus beten sie zu den Hindu-Göttern und warten geduldig auf ihr Ableben.
Doch ihr Leben soll sich bald ändern: Die frische und lebhafte Ausstrahlung der kleinen Chuyia bringt die Ordnung der anderen Bewohnerinnen gehörig durcheinander. Besonders der jungen Witwe Kalyani wächst Chuyia bald ans Herz. Kalyani ist atemberaubend schön und die einzige, deren Haare als Zugeständnis an ihren "Beruf", nicht geschoren sind: Nachts bringt die Witwe Gulabi sie über den Fluss zu den Villen in der Stadt, wo sie sich bei den reichen Männern der Stadt prostituiert. Das etablierte Gefüge im Ashram beginnt auseinander zu brechen, als sich der aufgeklärte Ghandhi-Anhänger Narayan, der aus einer niedrigen Kaste stammt, in Kalyani verliebt. Eine Revolution kündigt sich an, als er ihr von einer neuen Gesetzesregelung berichtet, die nun die Hochzeit mit einer Witwe ermöglicht.
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