Was tun mit 20 halbzahmen Dschungelkindern? Nachdem die Biologin Sharon Matola Anfang der Achtzigerjahre ihre Arbeit als Tierbetreuerin für einen Dokumentarfilm über den Urwald von Belize beendet hat und das Kamerateam abgereist ist, beschließt die junge Amerikanerin kurzerhand, mit den Filmtieren einen Zoo zu gründen.
Heute präsentiert der "Belize Zoo" rund 130 Tiere in 45 Arten. Auf zwölf Hektar mittelamerikanischem Regenwald bewohnen sie ungewöhnlich großzügige und naturnahe Anlagen. Das macht es dem Besucher zwar nicht leicht, sie zu entdecken, aber dafür kann man sie dann fast wie in freier Wildbahn erleben. Auch die meisten Belizer lernen hier erstmals die Tiere ihrer Heimat kennen.
In dem kleinen Land an der Karibik-Küste zwischen Mexiko und Guatemala stehen 40 Prozent der Natur unter Schutz. Hier gibt es noch große, zusammenhängende Waldflächen. Unumstrittener Herrscher des Dschungels ist der Jaguar. Ein- bis zweitausend Tiere streifen durch Belizes Urwälder. Im vielfach größeren Mexiko leben nicht mehr als 500 dieser schönen Raubkatzen. In der Wildnis bekommt man Jaguare so gut wie nie zu sehen. Sie gehen dem Menschen aus dem Weg. Tun sie das nicht und vergreifen sich an Haus- oder Nutztieren, werden sie meist getötet. In enger Zusammenarbeit mit der Naturschutzbehörde versucht der Zoo, solche Jaguare zu retten.
Spitzkrokodile leben vorzugsweise im salzigen Wasser. Zum Beispiel in den Mangrovensümpfen der Karabik, wo sich früher englische Piraten versteckten, um die mit Gold beladenen spanischen Schiffe zu kapern. Bis vor etwa 15 Jahren waren die großen Reptile häufig Zielscheibe von Jägern. Seit der Handel mit Krokodilleder verboten wurde, erholen sich die Bestände langsam. Und so schnappen sich die urtümlichen Riesen gelegentlich sogar schon in Belize City ein Huhn oder eine Katze. Die Menschen haben Angst vor ihnen und töten sie. Im besten Fall wird der Zoo informiert. Seine vier Spitzkrokodile sind alle auf diese Weise hierher gelangt. Anders das scheue Beulenkrokodil im Feuerlöschteich des Zoos. Es hat sich sein Domizil selbst ausgesucht. Ab und zu verschwindet es mal im Dschungel, kommt aber immer wieder von allein zurück. Sobald sich Besucher nähern, geht das zugelaufene Reptil auf Tauchstation.
Wie die meisten im Zoo von Belize ist auch Pedro ein Findelkind. Der Kleine Ameisenbär war noch nackt, als er hier in einer Tüte abgegeben wurde. Sharon Matola päppelte das Baby hinter den Kulissen mit der Flasche auf. Mit seinen vier Monaten ist es jetzt groß genug, um in ein richtiges Gehege umzuziehen. Aber das alteingesessene Weibchen ist gar nicht begeistert von seinem neuen Mitbewohner. Kleine Ameisenbären teilen auch im Zoo nur ungern ihr Revier. Behutsam wird versucht, die beiden aneinander zu gewöhnen.
- DVD "Abenteuer Zoo - Belize"
bei www.roteerdbeere.com kaufen - DVD "Abenteuer Zoo - Belize"
bei www.roteerdbeere.com verkaufen